In der Nähe von Salisbury. Lucas‘ Landsitz. Wohnzimmer.
Alassë: „Jetzt, wo wir alle satt sind, sogar Armand, kann unser Abendprogramm beginnen. Wir machen jetzt Spiele oder würfeln, damit wir endlich unsere Schrottwichtel-Geschenke loswerden, die wir jetzt erst verteilen, da nicht alle das Konzept verstanden hatten.“ Sieht Lucas streng an.
Lucas: „Ist ja gut. Ich hätte nachfragen sollen, was das eigentlich ist. Ihr habt euch aber doch über die Conway Stewart Luxusfüller gefreut, oder? Es sind immerhin Unikate … wie ihr auch.“
Audrey: „Schmeichler! Und ja, sie sind wundervoll, aber mit Schrottwichteln hatte das nichts zu tun.“
Lucy springt auf. „Können wir Scharade spielen? Kann ich anfangen?“
Aidan: „Leg los!“
Alle sehen gespannt zu, wie Lucy an einer imaginären Filmkamera dreht. Dann macht sie Flugbewegungen und zieht mit dem Zeigefinger einen Kreis über ihren Kopf.
Ash: „Vogel mit Hut? Was ist das denn für ein Film?“
Lucy verdreht die Augen, tapst dann schwerfällig durchs Wohnzimmer.
Aidan: „Der fliegende Yeti?“
Alistair: „Godzilla gegen die Riesenmotte?“
Lucy schiebt beleidigt die Unterlippe vor.
Helen: „Wie ich Lucy kenne, stellt sie nicht den Titel dar, sondern den Inhalt. Richtig?“
Lucy nickt.
Lucas: „Okay, was haben wir? Irgendwas mit Flügeln, aber kein Vogel. Mit einem Kreis über dem Kopf, der kein Hut ist.“
Armand: „Soll das vielleicht ein Engel mit Heiligenschein sein?“
Lucy hebt den Daumen, geht auf alle Viere und krabbelt mit ausladenden Bewegungen über den Boden.
Alassë: „Ein Tier?“
Lucy nickt.
Alassë: „Ein Hund?“
Ash: „Ein Waschbär?“
Lucy schüttelt den Kopf.
Grauer Nebel erscheint. Luzifer taucht auf, tadellos in einen Smoking gekleidet.
Lucas: „Ich muss dringend meine Schutzzauber erneuern. Ist echt lästig, wer es alles schafft, hier einzudringen. Was willst du?“
Luzifer: „Keine Sorge. Ich mache nur kurz einen Zwischenstopp. Bin mit Loki und Hades verabredet. Wir wollen einen draufmachen und uns wie Erwachsene amüsieren. So eine Kinderveranstaltung ist nichts, womit wir uns abgeben würden.“ Er unterdrückt ein Gähnen. „Ist doch völlig klar, was Lucy darstellt. Wie kann man nur so fantasielos sein und das nicht sofort erraten?“
Alistair: „Ach ja? Was ist es denn?“
Luzifer: „Eindeutiger geht es wohl nicht. Ein Engel. Ein Bär. Genauer gesagt der Berliner Bär. Es geht um den Film ‚Der Himmel über Berlin‘.“
Alle stöhnen.
Lucy steht auf und strahlt. „Das ist richtig! Ich fand es auch eindeutig. Wer will jetzt?“
Loki ploppt auf. „Ich!“
Luzifer: „Kinderspiele sind unter unserer Würde.“
Loki: „Jetzt tu nicht so! Gestern haben wir Dr. Bibber gespielt und du konntest gar nicht genug davon bekommen, Organe zu entfernen.“
Luzifer: „Das hat ja auch unmittelbar mit meinem Arbeitsumfeld zu tun. Ich kümmere mich nun mal auch um die Bestrafung böser Seelen und dafür muss ich in Form bleiben.“
Loki: „Wie auch immer … ich bin dran.“
Armand: „Entgleitet uns unser Silvesterabend gerade?“
Loki rafft einen imaginären Rock, rennt, stolpert, stoppt, sieht sich kurz um und humpelt dann weg.
Aidan: „Ist das ein Asgardscher Ausdruckstanz?“
Lucas: „Bist du auf der Balz?“
Loki: „Banausen! Komm, Luzi, wir gehen. Hades wartet.“
Luzifer: „Du sollst mich nicht Luzi nennen! Wie oft soll ich dir das noch sagen?“
Loki: „Bis in alle Ewigkeit?“
Beide verschwinden.
Audrey: „Wie schade! Er war so ein entzückendes Aschenputtel.“
Alle lachen.
Helen: „Jetzt hat Luzi sich gar kein Schrottwichtel-Geschenk genommen.“
Armand: „Dann nehme ich das. Schließlich habe ich Lucys Engel erraten.“ Eilt zum Geschenkestapel und nimmt sich das Größte von allen.
Aidan: „Wie bescheiden du doch bist.“
Armand: „Du irrst dich, mein Freund. Ich bin selbstlos. Ihr könntet euch an dem großen Paket sonst einen Bruch heben. Es kann ja nicht jeder so stark sein wie ich.“ Reißt das Geschenkpapier auf. „Äh …“
Alassë: „Ich habe gewusst, dass du dich darauf stürzt, deshalb habe ich dir etwas Nützliches besorgt.“
Armand: „‚Wie werde ich ein guter Liebhaber?‘ In 10 Bänden. Von A wie Anmache bis Z wie Zunge. Wirklich sehr witzig. Haha.“
Alassë: „Ich wusste, dass es dir gefällt. Und es ist magisch. Wenn du willst, kannst du dir den Professor, der diesen Ratgeber geschrieben hat, per Zauberspruch sozusagen ins Ohr setzen und er wird dir live Tipps geben, wenn du flirtest oder irgendwelche Bettgeschichten hast. Toll, oder?“
Armand: „Ich kann dich gerade nicht besonders gut leiden.“
Alassë grinst.
Helen: „Wer kriegt jetzt sein Geschenk? Machen wir weiter mit Scharade?“
Alistair: „Das dauert zu lang. Hier sind Zettel mit 1 bis 8. Armand hat sein Geschenk ja schon. Wir ziehen jetzt einfach die Reihenfolge zum Aussuchen.“
Ash: „Ich hab die 1 – und ein bisschen Angst vor diesen Geschenken. Besser, ich nehme etwas Kleines.“ Packt vorsichtig ein Päckchen aus. „Ein knuddeliges Stoffkätzchen. Eigentlich ganz süß.“ Sieht misstrauisch Audrey an, die kichert.
Audrey: „Sie heißt Minki. Streichle sie doch mal.“
Ash streichelt das Kätzchen, das anfängt, ‚The Lion sleeps tonight‘ zu singen. „Äh …“
Audrey: „Die liebe Minki hört erst auf, wenn du sie zehn Minuten streichelst.“
Ash: „Danke. Ein super Geschenk.“ Er setzt sich und fängt an, das Kätzchen zu streicheln.
Helen: „Ich habe die 2.“ Packt eine grüne Strickmütze aus. „Die ist … hübsch.“
Aidan: „Du musst sie aufsetzen.“
Helen: „Na gut.“ Die Mütze verlängert sich nach unten und ist plötzlich mit bunten Kugeln, Lametta und Lichterketten geschmückt.
Aidan: „Eine Weihnachtsbaum-Mütze. Cool, oder?“
Helen mit dumpfer Stimme. „Geht so.“
Lucy: „Jetzt ich.“ Wählt das kleinste Geschenk aus, öffnet es. Es ist eine venezianische Gondel aus Bronze mit Gondoliere. Sie erhebt sich in die Höhe, schippert durch die Luft und der Gondoliere stimmt ‚O sole mio‘ an.
Alistair: „Er hört erst auf, wenn du lauthals mitsingst.“
Lucy: „Ich kann den Text nicht.“
Alistair: „Egal. Du kannst es auch mit lalala machen.“
Lucy: „Ich entschuldige mich jetzt schon für die Laute, die ihr gleich hören werdet.“ Sie gibt ihr Bestes.
Ash: „Ich liebe dich trotzdem, mein Engel.“
Alistair: „Ich bin der Nächste.“ Öffnet ein Geschenk. „Ein Wackeldackel? Fürs Auto?“
Armand: „Ein besonderer. Er gibt Kommentare zu deinen Fahrkünsten ab.“
Alistair drückt auf einen Knopf.
Dackel: „Wir fahren überhaupt nicht. Das merke ich wohl. Was soll der Mist? Willst du mich verarschen?“
Alistair schaltet ihn ab. „Danke, Armand. Den werde ich sicherlich oft nutzen.“
Lucas packt ein Geschenk aus. „Ein Duschvorhang.“ Breitet ihn aus. „Mit der Mama-Bates-Silhouette aus ‚Psycho‘. Den kenne ich schon. Nicht ganz mein Stil, aber cool.“
Ash schüttet Wasser darauf. Der Schatten erwacht zum Leben und sticht mit dem Messer zu, begleitet von der berühmten, schrillen Streicher-Musik.
Lucas lässt den Vorhang mit einem spitzen Schrei fallen.
Ash: „Ich hätte nie gedacht, dass du wie ein kleines Mädchen klingen könntest. Das ist nur ein Schatten. Das Messer kann dir nichts tun.“
Lucas: „Ich brauche Alkohol. Viel.“
Aidan packt eine Schneekugel mit einer Gebirgslandschaft aus. Er schüttelt sie. Über seinem Kopf bildet sich eine kleine Wolke und es schneit auf ihn herab.
Lucy: „Toll, oder? Ash hat mir geholfen, das zu besorgen. Wie schade, dass es nur eine Minute dauert. Du kannst aber gleich noch einmal schütteln.“
Aidan: „Danke, Lucy. Ich werde sie vielleicht eher im Sommer nutzen.“
Ash: „Wenigstens bist du in einer Minute fertig. Ich streichle Minki immer noch und von diesem Lied werde ich heute Nacht bestimmt träumen.“
Audrey: „Ich habe fast ein bisschen Angst, etwas auszupacken.“ Reißt das Geschenkpapier von einem länglichen Paket. Auf der Verpackung steht: Magische Luftgitarre. Drinnen ist nichts zu sehen, aber Audrey kann die Gitarre ertasten. „Wow! Das ist doch kein Schrottwichtelgeschenk! Wie genial!“
Helen: „Na ja, du kannst damit nur ‚Alle meine Entchen‘ spielen.“
Audrey: „Ist mir egal. Ist trotzdem super.“ Hängt sich die unsichtbare Gitarre um und fängt an zu spielen. Das Stück besteht nur aus Quak-Lauten. Sie lässt die Gitarre grinsend sinken. „Vielleicht könnte ich mit Ash und seiner Minki und mit Lucy und ihrem Gondoliere eine Band auf die Beine stellen. Danke, Helen.“
Alassë: „So, jetzt ich. Und als Schenkender bleibst nur noch du übrig, Lucas. Das kann ja was werden.“
Lucas: „Du wirst begeistert sein!“
Alassë packt aus. Es ist ein Darth-Vader-Bademantel. Tadelnd sieht sie Lucas an. „Okay, so ganz hast du immer noch nicht begriffen, was Schrottwichteln ist, aber das wird schon. Ich finde ihn klasse.“ Schlüpft hinein. „Passt wie angegossen.“
Alle lachen über Alassës Stimme, die genauso klingt wie Darth Vaders, inklusive Atemgeräuschen.
Lucas: „Das wird interessant, wenn du ihn morgens trägst und mich mit Liebesworten weckst.“
Alassë: „Kann es kaum erwarten!“
Jeder will den Bademantel sofort ausprobieren.
Eine halbe Stunde später.
Alistair: „Was machen wir jetzt? Bleigießen?“
Helen: „Nee. Bei Lucy und mir kommen immer bloß komische Klumpen heraus. Außerdem ist gleich Zeit fürs Feuerwerk.“
Armand: „Richtig. Und vorher wollen wir anstoßen.“
Alle im Chor: „Auf ein tolles, aufregendes, lustiges, glückliches 2017 und das alles und noch viel mehr für Estelle und unsere Fans! Ohne euch wäre alles nur halb so schön! Proooost!“
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