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Neues aus der Rubrik: AUS DEM LEBEN EINER AUTORIN (Lanis sind zu Besuch)

Meine Küche. Himbär und Brombär sitzen auf Kissen am Tisch und haben zwei Becher heiße Milch mit Honig verputzt.
Himbär knetet nervös die kleinen Pfoten. „Leser lieben Lanis?“
Estelle: „Was für eine Frage! Ihr habt unglaublich viele Herzen erobert.“
Himbär atmet erleichtert auf. „Famoseste Fans.“
Estelle: „Ja, sie sind die Besten!“
Brombär legt die Pfoten auf die Brust. „Lanis lieben Leser!“
Estelle lächelt.
Brombär: „Wir wollen weitermachen!“
Estelle: „In den nächsten Büchern?“
Die Lanis nicken eifrig.
Estelle: „Und habt ihr euch überlegt, was ihr machen wollt? Loki hat sonst ja immer konkrete Vorstellungen und Vorschläge.“
Die Lanis kichern hinter vorgehaltenen Pfoten.
Himbär deutet auf sich und Brombär. „Geniale Geheimagenten.“
Brombär richtet sich auf. „Beobachten Bösewichte, borgen Beweise.“
Estelle: „Das könnte aber ganz schön gefährlich werden.“
Brombär winkt ab. „Können Karate!“
Estelle: „Wirklich? Davon weiß ich ja gar nichts.“
Himbär: „Pfeilschnelle Pfoten!“ Breitet die Arme aus. „Trainieren täglich!“
Estelle: „Wow! Wie lange denn schon?“
Brombär wirft Himbär einen kurzen Blick zu, sackt dann in sich zusammen. „Gestern gestartet.“
Estelle: „Dann müsst ihr erst noch ein bisschen üben, bevor ich euch alleine auf eine Mission schicken kann.“
Himbärs Augen füllen sich mit Tränen.
Estelle: „Oh je, du musst doch nicht traurig sein. Bestimmt finde ich etwas anderes für euch, bis ihr kleine Kampfmaschinen seid.“
Himbär: „Wirklich wahr?“
Estelle: „Na klar! Was könntet ihr euch denn noch vorstellen?“
Himbär kichert. „Armands Anstandsdame!“
Estelle grinst.
Brombär verschränkt die Arme. „Hochwichtige Heldenaufgaben handhaben.“ Seine Stimme klingt ein bisschen trotzig.
Estelle streichelt seinen Kopf. „Aber um ein Held zu sein, muss man sich nicht in einen Kampf stürzen. Man wird auch zum Helden, wenn man gütig und freundlich ist. Und deshalb seid ihr jetzt schon Helden.“
Brombär schaut skeptisch. „Beschwichtigende Behauptung?“
Estelle schüttelt den Kopf. „Ehrliche Erkenntnis – Ehrenwort.“
Himbär tätschelt Estelles Hand. „Sprichst Sprache schon super!“
Estelle: „Danke dir!“
Brombär immer noch skeptisch. „A-Team also ausgeholfen?“
Estelle: „Aber natürlich. Ohne eure guten Ratschläge hätten Aidan und Grace das Puzzle nicht geschafft.“
Brombär brummt zufrieden. „Dir dienlich?“
Estelle: „Also, wenn du so fragst, da gäbe es etwas. Ich habe einen Zauberwürfel, den ich nicht mehr lösen kann, ohne ihn auseinanderzunehmen.“
Himbär: „Magisches Megaartefakt?“
Estelle: „Nein, ein Logikspiel.“
Brombär: „Lanis Logikmeister. Lösen Logikrätsel leicht.“
Estelle: „Toll! Dann hole ich den Würfel und ihr könnt sofort loslegen.“
5 Minuten später.
Estelle: „Das ging ja fix! Eure Pfötchen waren so schnell, dass mir jetzt noch ganz schwindlig ist. Dafür habt ihr eine Belohnung verdient. Wollt ihr euch etwas borgen?“
Grauer Nebel erscheint. Luzifer taucht auf.
Himbär und Brombär klatschen begeistert in die Pfoten.
Himbär: „Lustiger Luzi!“
Luzifer hebt langsam eine Augenbraue.
Himbär stottert. „Unnachgiebiger, unheimlicher Unterweltler?“
Luzifer: „War das eine Frage?“
Himbär schüttelt schnell den Kopf und macht eine Verbeugung. „Gutaussehender, grausamer Gebieter.“
Brombär verbeugt sich ebenfalls. „Furchteinflößender, finsterer Fürst.“
Himbär: „Bombastischer Begierdenentlocker.“
Brombär: „Verlockender Verführer.“
Luzifer lacht. „Ist ja gut.“
Brombär sieht sich neugierig um. „Lieblingsfreund Loki?“
Luzifer verzieht das Gesicht. „Ich bin doch nicht ständig mit dem unterwegs.“
Estelle grinst. „Wenn du meinst … wolltest du etwas Bestimmtes von mir?“
Luzifer: „Eigentlich tue ich nur Hel einen Gefallen und hole die Lanis ab. Ausritt mit Garmchen. Hades stellt Zerberus zur Verfügung, damit Himbär auch alleine reiten kann.“
Estelle: „Wie schön!“ Runzelt die Stirn. „Woher weißt du eigentlich, dass die Lanis bei mir sind?“
Luzifer: „Ich weiß so ziemlich alles, meine Liebe.“
Estelle: „Äh … ja … verwandelt Zerberus sich auch in einen Pudel?“
Luzifer: „In einen Wolf, wenn Himbär keine Angst hat.“
Himbär seufzt. „Wuscheliges Wolfsfell.“
Luzifer: „Dann wäre das ja geklärt.“ Zieht seine Hosenbeine hoch und wackelt mit den handgenähten Schuhen. „Hüpft an Bord.“
Brombär: „Einverstanden, Estelle?“
Estelle: „Na klar. Habt viel Spaß!“
Die Lanis hopsen jubelnd von ihren Kissen, stellen sich auf Luzifers Schuhe und klammern sich an seine Beine.
Luzifer: „Ab geht die wilde Fahrt.“
Grauer Nebel erscheint. Himbär und Brombär juchzen. Die drei verschwinden.
Estelle stellt die Becher in die Spüle und fängt an abzuwaschen.
Loki ploppt auf und sieht ihr über die Schulter.
Estelle lässt Geschirr fallen. „Loki! Gewöhn dir gefälligst an zu klingeln.“
Loki: „Ich soll ein Glöckchen mitbringen, wenn ich dich besuche? Wieso soll ich läuten, wenn ich schon da bin? Dann siehst du mich doch.“
Estelle verdreht die Augen. „Du sollst an der Wohnungstür klingeln wie andere zivilisierte Leute auch. Wenn du und Luzi so weitermacht und ständig unangekündigt hier auftaucht, nehme ich Alistairs Angebot an, einen Zauber zu wirken, der verhindert, dass sich hier irgendjemand materialisieren kann.“
Loki: „Jetzt übertreibst du aber!“
Estelle: „Ich übertreibe? Was ist, wenn ich gerade Besuch habe, den es ziemlich aus der Fassung bringen würde, wenn plötzlich jemand hier aufploppt?“
Loki: „Dann lösche ich sein Gedächtnis. Kein Problem.“
Estelle sieht ihn wütend an.
Loki: „Und ich lösche auch sofort meines, wenn ich dich in einer Situation antreffe, die ich besser nicht gesehen hätte. Zufrieden?“
Estelle verschränkt die Arme.
Loki: „Ich könnte ein paar Minuten vor meinem Besuch eine Fanfare in deiner Wohnung erschallen lassen, die mich ankündigt?“
Estelle seufzt. „Na gut, das ist kein so übler Vorschlag, wenn es für dich sooo umständlich ist, die Tür zu benutzen. Aber bitte eine leise Fanfare.“
Loki: „In Ordnung. Ich versuche, das beim nächsten Mal umzusetzen. Was muss Luzi denn machen?“
Estelle: „Was er machen muss?“
Loki: „Du hast gesagt, dass Luzi und ich ständig unangekündigt hier auftauchen. Was muss er tun, um sich anzumelden? Oder kriegt der feine Herr eine Sonderbehandlung und darf kommen und gehen, wann er will?“
Estelle: „Das habe ich mit ihm noch nicht besprochen.“
Loki: „Das übernehme ich. Ich werde ihn gleich aufsuchen und ihm die neuen Regeln beibringen.“
Estelle sieht ihn zweifelnd an. „Ich glaube, es ist besser, wenn ich selbst mit ihm rede.“
Loki: „Keine Sorge, Estelle. Ich sage ihm einfach, welch wüste Drohungen du gegen ihn ausgestoßen hast. Dass er in den Büchern nicht mehr auftauchen darf oder dass du ihn komplett lächerlich machst.“
Estelle: „Was? Nein! Ich will doch nicht –“
Loki grinst und ploppt weg.
Estelle schlägt die Hände vors Gesicht: „Warum habe ich mich bloß auf die beiden eingelassen? Augen auf bei der Protawahl!“