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Neues aus der Rubrik: FIGUREN UNTER SICH (Kurze Einblicke in den Alltag)

- Dublin. Quizabend bei Holly und Kain.
Holly: „Ich habe einfachere und schwerere Fragen zusammengemischt. Der Verlierer muss das Geschirr vom Abendessen abwaschen. Per Hand.“
Alle stöhnen.
Holly zieht grinsend das erste Kärtchen vom Stapel. „Brombär, mit welchem hölzernen Tier schlichen sich die Griechen in Troja ein?“
Brombär: „Prächtiges Pferd!“
Holly: „Das stimmt natürlich.“
Kain räuspert sich. „Huhn.“
Holly: „Wie?“
Kain: „Eigentlich war es ein riesiges Huhn in einem Nest. Und die Griechen haben sich in dem Huhn und in den großen Eiern versteckt.“ Zuckt mit den Schultern. „Ich hab’s gesehen.“
Armand: „Du bist echt uralt.“
Kain grinst.
Himbär hebt das Pfötchen. „Will weitermachen!“
Armand streichelt ihr übers Fell. „Zeig’s ihnen, meine Süße!“
Holly: „Welche Frucht inspirierte angeblich Isaac Newton dazu, mehr über die Schwerkraft nachzudenken?“
Himbär: „Appetitlicher Apfel!“
Holly: „Korrekt!“
Kain räuspert sich.
Alle starren ihn an.
- Asgard. Großes Fest aus keinem bestimmten Anlass. Die Asen feiern einfach gern.
Rainhardt der Reimer: „Und als das Monster sich nähert, oh Graus, oh Schreck! Nur einer bleibt dort, alle anderen rennen weg! So viel Mut hat nur er – und ihr wisst es genau! Gott Loki natürlich – tapfer, schön und so schlau!“
Loki lächelt selig.
Aurora tätschelt sein Knie.
Thor schnarcht leise.
- Dimension der Engel. Michaels Büro.
Michael schiebt konzentriert Akten hin und her.
Raphael: „Du bist ja eifrig heute, aber was genau machst du da?“
Michael: „Ich sortiere alles.“
Raphael: „Nach Dringlichkeit?“
Michael: „Nach Farben.“
Raphael: „Warum?“
Michael: „Weil ich so besser arbeiten kann.“
Raphael: „Und dann?“
Michael: „Dann sortiere ich die Farbenstapel nach Alphabet.“
Raphael: „Und dann arbeitest du alles ab?“
Michael grinst. „Dann bin ich vier Wochen mit Ery im Urlaub und du übernimmst die Vertretung, wie du es erneut so großzügig angeboten hast.“
Raphael starrt ihn finster an.
- Hels Unterwelt. Wohnzimmer.
Hel: „Na, wo ist denn mein kleines Garmchen? Wo hast du dich versteckt, mein Liebling?“
Das Sofa hebt sich langsam in die Höhe und schleicht auf vier Tatzen zur Tür hinaus.
Emory: „Ich glaube, er hat das Spiel nicht verstanden.“
- Dublin. Quizabend bei Holly und Kain.
Armand: „Jemand hat Newton einen Wasserballon auf den Kopf fallen lassen? Du verarschst uns doch!“
Kain: „So wurde es mir von einem Kobold zugetragen, der sich damit gebrüstet hat. War Newton wohl zu peinlich, um mit dieser Version in die Geschichte einzugehen.“
Holly: „Nun ja, mag sein, aber wir halten uns lieber an die offiziellen Antworten. Die Lanis bekommen beide jeweils einen Punkt. Armand, du bist dran! Nenne mir eine der Mutmaßungen, woher der Begriff ‚Cocktail‘ stammt!“
Kain räuspert sich.
- Gozo. Cadors Wohnung.
Cador: „Und zwölf gepökelte Mohnbälle – ha hi, ha hei! Wirbelnd im Wattetakt – ha ha, hei hi!“
Audrey liegt auf dem Sofa und schnarcht leise.
Neto fliegt kreischend zum Fenster raus.
Cador: „Banausen!“
- London. Irkalla.
Saint Germain tanzt mit ein paar Frauen zu Technomusik ein Menuett. Alassë und Lucas sitzen an der Bar.
Alassë nickt anerkennend. „Sieht echt gut aus!“
Lucas wirft ihr einen finsteren Blick zu.
Alassë: „Äh … dein Körper! Dein Körper sieht echt gut aus! In diesem Outfit! Und dein Gesicht ist so schön! Und deine Haare auch!“
Lucas grinst und zieht sie in seine Arme. „Ist schon gut! Saint Germain ist ein leckeres Kerlchen und ein guter Freund!“
Alassë: „Dann geselle ich mich mal zu ihm!“
Lucas zieht sie noch fester an sich. „So ein guter Freund dann auch wieder nicht.“
- Luzifers Unterwelt. Büro.
Eingard öffnet schwungvoll vier riesige, raumhohe Aktenschränke. „Ich bin fertig! Alles nach dem neuen System geordnet. Eine Mischung aus meiner eigenen Methode und der klassischen Dewey-Dezimalklassifikation. Toll, oder?“
Luzifer starrt entsetzt auf die mit verwirrend vielen Zahlen beschriebenen Ordnerrücken.
Eingard: „Keine Sorge, es ist ganz einfach, wenn man es mal verstanden hat.“ Schiebt dem Teufel einen Stuhl hin und drückt ihn darauf. „Ich habe alle Termine für heute streichen lassen, damit wir auch genug Zeit haben. Also, zuerst einmal musst du verstehen, dass diese Zahlenfolgen dort unten …“
Luzifer lässt den Kopf sinken.
- Dublin. Quizabend bei Holly und Kain.
Holly und Armand halten den Lanis die Ohren zu.
Holly: „Pfui, Kain!“
Kain zuckt mit den Schultern. „Ich kann doch nichts dafür! Ich meine, ‚Cocktail‘ spricht eigentlich schon für sich. Wieso ignorieren das alle? Dieser Barmann hatte wirklich einen sehr langen –“
Holly: „Pfui!“
Armand grinst. „Also, diese Geschichte werde ich auf jeden Fall für mein Werk über das Burgfräulein Margarethe und ihrem dreischwänzigen Leibwächter Hugo umschreiben. Salome freut sich schon auf neue Strophen.“
- Luzifers Unterwelt. Büro.
Eingard rüttelt leicht an Luzifers Schulter. „Schläfst du?“
Luzifer schreckt auf. „Du weißt doch, dass ich nicht schlafe. Ich konzentriere mich nur!“
Eingard: „Mit geschlossenen Augen?“
Luzifer: „Da kann ich mich besser konzentrieren.“
Eingard: „Aber dann kannst du doch die Zahlen nicht sehen. Am besten, ich fange nochmal an.“
Luzifer: „Musst du nicht! Ich habe alles verstanden!“
Eingard: „Okay, wofür stehen dann diese zwei Punkte hinter der Acht?“
Luzifer: „Das musst du mich doch nicht fragen! Ich habe mir alles gemerkt!“
Eingard sieht ihn prüfend an.
Luzifer lässt den Kopf sinken.
Eingard seufzt. „Also, nochmal von vorne …“
- Dublin. Quizabend bei Holly und Kain.
Holly: „Brombär hat gewonnen! Ganz knapp vor Himbär!“
Die Lanis führen jubelnd ein Freudentänzchen auf.
Kain: „Wieso Brombär? Ich habe alle Fragen korrekt beantwortet. Auch eure.“
Armand: „Es waren aber nicht die Antworten auf den Kärtchen. Also bist du offensichtlich Letzter mit null Punkten.“
Kain verschränkt mürrisch die Arme vor der Brust. „Aber es waren Bananen in dem Garten Eden, den ich kenne! Keine Äpfel! Rosa Bananen. Mit blauen Dreiecken.“
Holly: „Ja, ja … das nächste Mal spielen wir etwas anderes. Halma vielleicht?“
Kain: „Das eigentlich Lumantschi heißt und von einem phönizischen Händler rein zufällig erfunden wurde, als er sturzbetrunken war.“
Holly verdreht die Augen. „Ab in die Küche! Das Geschirr wartet!“
Seufzend macht Kain sich auf den Weg.
Fortsetzung folgt …